Fritz Martinz

100 Jahre Fritz Martinz

Termine im Rahmen des großen Fritz Martinz Schwerpunktes:

kleine galerie, Wien – 22.04 bis 24.05.2024
Jubiläumsausstellung zum 100. Geburtstag

Hofgalerie Steiermarkhof, Graz
 – 24.04 bis 31.05.2024
100 Jahre Fritz Martinz

Albertina, Wien – 
15.05.2024
Katalogpräsentation: Monografie mit Werkverzeichnis

Galerie Maier, Innsbruck
 – 08.06 bis 06.07.2024
Jubiläumsausstellung

16. September 2024 ab 17 Uhr:
Eröffnung der großen Werkschau anlässlich des 100. Geburtstages von FRITZ MARTINZ in der Galerie Alt Erlaa.

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Der österreichische Künstler Fritz Martinz (1924-2002) gehörte neben Alfred Hrdlicka und Georg Eisler zur Gruppe der engagiert gesellschaftskritischen Realisten. Nach entbehrungsreichen Kriegsjahren wandte er sich nach 1945 der gegenständlichen Malerei zu. Fritz Martinz hat sich innerhalb seines Schaffens immerwährend für den Humanismus eingesetzt. Sein Werk ist geprägt durch gesellschaftskritische Inhalte und die Auseinandersetzung mit der menschli-chen Existenz, durch Themen der Mythologie und der Geschichte, welche er in etlichen Studien, Zeichnungen, Zyklen, Bildern, Tryptichen und Ikonen aufgearbeitet hat.

 

Fritz Martinz wurde am 29.Mai 1924 in Bruck an der Mur geboren.

Bedingt durch seine Vorliebe zur zeichnerisch-malerischen Tätigkeit, trat er im Jahr 1939 in die Kunstgewerbeschule Graz ein. Professor Rudolf Szyszkowitz erkannte und kultivierte Martinz ́Talente. 1943 wurde die Ausbildung durch die Einberufung zum Kriegsdienst jäh unterbrochen. Die Ereignis- se aus dieser problematischen Zeit zwangen ihn zu seiner künstlerischen Thematik und notgedrungenen Ausdrucksform hin. Seine geistige Stellungnahme dokumentierte Martinz durch die entstandenen anklagenden Tierdarstellungen.

1947 ging Fritz Martinz nach Wien an die Akademie, wurde in die Meisterklasse von Professor Albert Paris Gütersloh aufgenommen und bereitete dort sein Diplom vor. Durch seine intensiven künstlerischen wie gesellschaftlichen Erfahrungen, schien es ihm unbedingt notwenig, einer für die damalige Zeit neuen realistischen Grammatik folgen zu müssen und entschied sich konsequent gegen abstrakte oder literarische Bildgestaltungen der „Phantasten“.

Durch das Studium der menschlichen Figur – des Kreatürlichen als solches- kam Martinz immer stärker zu seinen thematischen Bildaussagen.

In den 50-Jahren beschäftigte er sich mit großen Figurenkompositionen. Martinz musste seine Kriegserlebnisse weltanschaulich und formal korrigieren, zeichnete im Museum, um sich in einer sehr bewussten Art beweisbar zu machen. Seine Arbeiten waren zu dieser Zeit nicht gut verkäuflich und Fritz Martinz musste sich seine Studienreisen notgedrungen durch „Nebenver- dienste“ finanzieren.

Eine sehr intensive Arbeitszeit begann. Durch das Interesse an kontinuierlich realistischen Themen verbrachte Fritz Martinz Monate im Schlachthaus St. Marx, um die zwingende Spannung festzuhalten. Das „Schlachthaus“ wurde zum Zentralthema. Weiters entstanden Werke mit menschlichen Figuren – Liebesgärten und unzählige Vorzeichnungen dazu.

Die künstlerische Auseinandersetzung mit Bildraum – Farbe und Form wurde immer spezifischer, klarer und zwingender. In ständiger Wechselwirkung von Ausstellung und konzentrierter Arbeit vollzogen sich die Jahre bis zur wesentlichen Explosion der Realistengruppe als „Figur – Wiener Naturalisten“ in der Tiefgarage der Zentralsparkasse Wien 1969. Im Herbst desselben Jahres wurde Martinz an die Kunstschule Wien, Lazarettgasse als Lehrer berufen.

Fritz Martinz hat sich innerhalb seines Schaffens immerwährend für einen Humanismus eingesetzt. Seine Themen und Inhalte waren im Dienste des Friedens, der Mythologie, der Geschichte, zeitgeschichtlicher Situationen, usw. entnommen, die er in etlichen Studien, autonomen Zeichnungen, Zyklen, Bildern, Triptychen und Ikonen aufgearbeitet hat. Die Leidenschaft zu seiner künstlerischen Arbeit hielt Martinz bis zu seiner nahenden Todesstunde lebendig.

Dorothea Martinz

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